Geschichtlicher Dorfrundgang
Eine außergewöhnliche Zeitreise durch ein Dorf
an der Grenze zwischen Waldeck und Kurköln.
Kaum ein Dorf weit und breit hat eine so bewegte Geschichte wie Düdinghausen, das
Jahrhunderte lang heiß umkämpfte namensgebende Dorf der Freigrafschaft Düdinghausen
an der Grenze zwischen der Grafschaft Waldeck und dem geistlichen Fürstentum Kurköln.
Die Waldecker Grafen residierten auf dem an Goldvorkommen reichen Eisenberg bei
Korbach mit Blickverbindung zum Dorf. Ein handfestes Motiv für ihr zähes Ringen um die
Besitznahme der gesamten westfälischen Grenzregion wird auch deren Reichtum an
Bodenschätzen gewesen sein.
Diese Grenzlage und besonders die damit verbundene Religions- und Territorialkonflikte
wirkten sich zwischen 1500 und 1800 auf jedes Haus, auf jede Familie im Dorfe aus.
Über Häusertafeln wird diese bewegende Geschichte wieder lebendig gemacht.
Wenn Sie, liebe Geschichtsinteressierte, die Häusertafeln in zeitlicher Reihenfolge
abgehen, erleben Sie eine spannende Zeitreise durch die Geschichte von Dorf und
Grenzregion, vom Mittelalter bis in die Neuzeit.
Die Jahrhunderte alten und noch heute verwendeten Häusernamen bilden die Brücke
zwischen dem heutigen Leben und der geschichtlichen Zeit.
Nummern und ihre Bedeutung (Orange∝ 1400 bis 1700/Blau∝ ab 1700)
1 Hengemes:
Freistuhl in der Waldeckischen
Freigrafschaft Düdinghausen (1334-1548)
2 Zimmes (Simons):
Fehdebrief des Hans ohne Land (1539)
2a Jaustes (Jostes):
Lehnshof der Edelherren von Büren (1600)
3 Knaupes (Hans Knop):
Urhof des Dorfes (1107)
4 Hanses (Johannes):
Haus des Bürener Polizisten (1539)
5 Michels:
Hexereikonflikt mit Berendes (1600)
6 Meggerlüden (Meiersleute):
Waldecker Pfarrhof (1529-1759
7 Klostertafel:
Wirken der Kreuzherren im Dorf (1625-1806)
8 Kirchentafel
Pfarrer im Zweikampf (um 1720)
9 Fründhenderks (Pfründe-Heinrichs):
Neusiedler (1650)
10 Büngerannen (Anna Bungers):
Heidenstraße
10a Howes (Hofs-Leute):
Küster (vor 1500)
11 Crins (Christians):
Auswanderer nach Amerika (1845)
12 Fixes (Vidses, Davids):
Neusiedler (nach 1650)
13 Schnieders (Schneiders):
St. Nepomuk Dorfpatron (1763)
14 Spielmanns (Spielleute):
Weiberschlacht (1765)
14a Jägers:
Wildereidrama (1735)
14b Ejopekes (Egge-Jakob):
Erste Dreggestobe (um 1815)
15 Gees (Gerbrachts):
Die "Hessenzeit" im Dorfe (1809)
16 Tepeln (Teipel):
einer der zersplitterten Höfe (1830)
17 Stoffels (Christoffel):
Kötterhof (ab 1660)
17a Fresen:
Umsiedler (1852)
18 Schüren (Cord Suren):
Rettung der Schafherde (1848)
19 Berendes (Berend):
Fahnenschmidt (1787-1863)
20 Tafel Kranendrechslerhandwerk:
(1800-1950)
21 Pastorat:
Friedrich Anton Grimme, Pfarrer von 1848-94
22 Kösters (Küsters):
ab 1650 protestantisches Schulhaus
23 Blick auf den Kreuzberg:
Historischer Kreuzweg (1859)
Auferstehungskapelle (2005) mit
Info-Tafel über die Geschichte der
Kreuzwege und den Kulturkampf (1875)
24 Info-Tafel:
Düdinghausen - ein Dorf mit Zukunft
25 Neugotische Kirche (1903):
unter Denkmalschutz